Batería

11 Fotografien
Pigmentdruck auf Barytpapier, gerahmt
66 × 100 cm / 53 × 78 cm / 36 × 53 cm

9 Blätter mit Textfragmenten
Grafik: Philipp Arnold
Siebdruck auf Rollenpapier, gerahmt
je 27 × 40 cm

 

Die Arbeit BATERÍA besteht aus elf von mir aufgenommenen Fotografien sowie neun Blättern mit Textfragmenten und Abbildungen aus unterschiedlichen Quellen (Internet, Literatur, E-Mails).
 

Die Fotografien zeigen eine Ansammlung von künstlichen Felsen, die vom spanischen Miltär vor langer Zeit aus Beton gebaut wurden, um eine Küstenbatterie zu verbergen, die die Meerenge von Gibraltar kontrolliert.
 

Die Textfragmente gehen mosaikartig auf verschiedene Aspekte in Bezug auf das Areal und die Küstenbatterie ein. Die Texte sind auf spanisch, englisch und deutsch, der Installation ist ein Faltblatt mit Übersetzungen beigefügt.

BATERÍA ist eine Arbeit über ein kleines Areal an der spanischen Küste nahe der Strasse von Gibraltar. Es ist eine Arbeit über Camouflage, über die Frage nach natürlich und künstlich sowie über Oberfläche und darunter verborgenen Dingen. Gleichzeitig thematisiert die Arbeit einen Aspekt der europäischen Militärgeschichte und berührt die Frage nach Eingriffen in Landschaft. Inhaltlich umspannt die Arbeit einen Zeitraum von beinahe hundert Jahren, diese Zeit hat sich auf vielfältige Weise in dieses Areal und diese Felsen eingeschrieben.

 

Ausgangspunkt der Arbeit BATERÍA ist eine Ansammlung von künstlichen Felsen, über die ich sprichwörtlich gestolpert bin, ein natürliches Trompe l’oeil inmitten eines von Felsen durchzogenen Waldes, der kaum anders aussah. Die Felsen befinden sich in dem sehr alten, erst kürzlich verlassenen Militärgebiet Paloma Alta und verbergen die großflächigen unterirdischen Installationen einer Vickers 381 / 45 mm, einer der größten jemals gebauten Kanonen, mit einer Reichweite bis nach Afrika - über die gesamte Meerenge von Gibraltar hinweg.

 

Die Natur dieser Felsen ist sehr ambivalent. Sie wurden vor vielen Jahrzehnten gebaut - der lange Verwitterungsprozess hat dazu beigetragen, dass ihre Oberfläche selbst für einen Geologen nicht von natürlichen vulkanischen Gesteinen unterscheidbar ist. Gleichzeitig sind durch diesen Prozess Schäden im Material entstanden, an manchen Stellen wird die zugrunde liegende Metallstruktur sichtbar und es gibt Löcher, so dass man sieht, dass die Felsen hohl sind. Die Zeit hat also einerseits dazu beigetragen, dass die Felsen immer „natürlicher“ werden, gleichzeitig aber auch immer „künstlicher“, sie bewegen sich auf der Grenze zwischen Skulptur und Natur.

 

Die Bilder der Felsen werden durch Textfragmente ergänzt, es ist eine Sammlung von Informationen aus verschiedenen Quellen, die mit der Geschichte der Felsen und der Kanone in Beziehung stehen.